Der interdisziplinäre Verbund setzt sich zum Ziel, den landwirtschaftlichen Unternehmen ein neues Instrument zur betriebsfachlichen und sozialen Integration qualifizierter ausländischer Arbeitskräfte in die Hand zu geben. Für dessen Umsetzung wird ein spezielles Lehrmodul für Führungskräfte entwickelt.
Das Agrarunternehmen Barnstädt e.G., das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) sowie das Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (ZSH) arbeiten gemeinsam an dieser Thematik. Sie führen die praktischen Belange und Erfahrungen eines Agrarunternehmens mit soziologischer und agrarökonomischer Expertise zusammen. Schwerpunkt des Vorhabens ist nicht die Vermittlung von Fachkräften, sondern die Bereitstellung von Wissen über Prozesse der betrieblichen und sozialen Integration ausländischer Arbeitskräfte.
Mit Hilfe von Datenerhebungen in Deutschland und in zwei weiteren osteuropäischen Ländern werden Kenntnisse über die jeweiligen landwirtschaftlichen Arbeitsmärkte zusammengetragen, um Integrationsstrategien für ausländische Arbeitskräfte abzuleiten. In enger Kooperation mit dem Agrarunternehmen, das seinen Fachkräftestamm bereits mit ausländischen Mitarbeitern verstärkt, wird das Instrument entwickelt und getestet. Hierbei spielt der Genossenschaftsgedanke mit seiner Bindekraft eine besondere Rolle.
Um ausländische Fachkräfte möglichst nachhaltig in die Betriebe einzubeziehen, sind eine zügige berufssfachliche Integration und wirksame Bindungsstrategien, die die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften betrieblichen Anbindung erhöhen, Voraussetzung.
Wichtig ist dabei, die Anforderungen, Gegebenheiten und Erwartungen der beiden Seiten (des deutschen Arbeitgebers und der ausländischen Fachkräfte) zu berücksichtigen.